Fangen wir mal mit einem etwas ungewöhnlichem Gespräch zwischen einem Firmenchef und einem fünfjährigem Kind an:
Firmenchef: „Also, … äh, wie heißt du nochmal? Thorsten? Thomas? Jedenfalls … du bist hier, weil wir unsere Website komplett neu gestalten wollen. Die alte ist – naja, langweilig.“
Fünfjähriges Kind: „Okay! Die mach ich super bunt! Mit viiiel Rot und Blau und Glitzer. Und riesigen Knöpfen, die alle direkt drücken wollen!“
Firmenchef (etwas irritiert): „Ähm, Glitzer? Und große Knöpfe? Naja … das hört sich … interessant an. Aber … wir brauchen auch etwas Professionelles. Etwas, das die Leute beeindruckt.“
Fünfjähriges Kind: „Ja, und deshalb muss der Drück-mich-Knopf auch richtig, richtig groß sein! Der soll richtig strahlen und hüpfen, damit alle sofort klicken! Sonst macht das ja keinen Spaß!“
Firmenchef (nachdenklich): „Hm. Große Knöpfe, die hüpfen. Das ist … innovativ? Vielleicht. Aber was ist mit den Farben? Die müssen doch harmonisch sein. Wissen Sie, Corporate Identity und so …“
Fünfjähriges Kind: „Quatsch! Harmonie ist doch langweilig! Die Farben sollen knallen, damit alle sagen: ‚Wow, was für eine coole Seite!‘“ – „Ich könnte auch ein paar Dinosaurier einbauen, die über den Bildschirm rennen. Und Sterne, die leuchten, wenn man sie berührt!“
Firmenchef (langsam amüsiert): „Dinosaurier und Sterne, die leuchten. Hm. Weißt du was, Maxine? Du bringst mich auf Ideen. Vielleicht ist unser Problem wirklich, dass wir zu lange über alles nachdenken. Stattdessen sollten wir einfach mal … mutig sein.“
Fünfjähriges Kind: „Genau! Mutig sein und Farben, die Spaß machen! Und Bilder statt Text – keiner mag lesen, ist doch langweilig! Und alles muss sooo groß sein, dass es richtig Spaß macht!“
Firmenchef (lachend): „Weißt du, vielleicht sollten wir uns wirklich ein bisschen mehr wie du verhalten und weniger wie … naja, Erwachsene. Los geht’s, Thomas! Zeig mir, wie man eine Website macht, die die Welt noch nicht gesehen hat!“
Webdesign fühlt sich oft wie eine Wissenschaft an: Es gibt tausend Regeln, welche Farben zusammenpassen, wo Buttons zu sein haben, wie der Text sich einzufügen hat. Aber was wäre, wenn man einfach mal alle Regeln über Bord wirft und sich ans Designen macht, als wäre man fünf Jahre alt? Ohne die Angst, etwas „falsch“ zu machen – nur voller Neugier und Abenteuerlust. Klingt das nach Chaos? Ja, vielleicht. Aber es klingt auch nach einer frischen, aufregenden Herangehensweise! Und was muss man dafür so machen? Schauen wir es uns mal an …
1. Mach es bunt – und zwar richtig bunt! 🌈
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Mit einem ganzen Haufen bunter Stifte würde ein Kind nicht lange nachdenken, sondern direkt loslegen. Ein bisschen Rot hier, ein knalliges Blau da, vielleicht noch ein Hauch von Glitzer – Hauptsache, es leuchtet und fällt auf!
Was man daraus lernen kann: Farben haben die Fähigkeit, Menschen emotional zu berühren. Ein knalliges Pink ist vielleicht untypisch für eine Finanzseite, aber es wird Aufmerksamkeit erregen. Es lohnt sich, auch mal etwas zu wagen und mit intensiven Farben zu experimentieren, die Lebendigkeit ausstrahlen und im Gedächtnis bleiben.
Praxistipp: Tools wie „Adobe Color“ oder „Coolors“ sind wie eine Box voller Wachsmalstifte – sie bieten ungewöhnliche, frische Farbkombinationen. Hier lassen sich Akzente setzen und Farben finden, die wirklich sprechen.
2. Große Buttons – je größer, desto besser! 👆
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Ein Kind möchte, dass Dinge auffallen, und macht sie groß und bunt. Ein „Drück mich!“-Knopf würde wahrscheinlich leuchten wie ein riesiger Kaugummiautomat.
Was man daraus lernen kann: Auffällige, große Buttons ziehen förmlich die Aufmerksamkeit auf sich. Studien zeigen, dass Menschen viel eher klicken, wenn ein Button prominent und leicht zugänglich ist. Buttons können so ins Rampenlicht gestellt werden, dass sie geradezu „geklickt werden wollen“. Mit einem sanften Pulsieren oder Farbwechsel beim Überfahren entsteht eine lebendige Wirkung.
Praxistipp: Die Größe von Buttons lässt sich testen. Oft gilt: Wenn sie fast zu groß erscheinen, sind sie wahrscheinlich genau richtig! Ein „Drück mich“-Button kann beim Hover sogar glitzern oder pulsieren – Animationen wie diese steigern bei der richtigen Zielgruppe die Klickfreude.
3. Weg mit der Perfektion – Willkommen, Kritzeleien! ✍️
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Ein Kind malt nicht perfekt, sondern mit Leidenschaft. Wenn Linien schief sind oder Farben über den Rand gehen, kann das Teil des Designs sein und ihm Charme und Einzigartigkeit verleihen.
Was man daraus lernen kann: Perfektion kann schnell kühl und distanziert wirken. Ein paar handgezeichnete Elemente, skizzenhafte Linien oder kleine Kritzeleien geben einem Design eine warme, menschliche Note und machen es einzigartig.
Praxistipp: Handgezeichnete Icons oder kleine Illustrationen verleihen Persönlichkeit. Tools wie „Procreate“ oder „Adobe Fresco“ bieten Texturen, die aussehen, als kämen sie direkt aus dem Skizzenbuch.
4. Erstmal alles ausprobieren – und dann sehen, was cool aussieht 🔄
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Kinder denken nicht darüber nach, was „funktioniert“. Sie schieben Dinge herum, probieren Farben aus und fangen immer wieder von vorne an, bis das Bild passt.
Was man daraus lernen kann: Im Webdesign ist das „Try-and-Error“-Prinzip oft effektiver als festgefahrene Regeln. Es lohnt sich, Formen, Farben und Typografien zu mischen und flexibel zu bleiben – oft entstehen durch spontane Kombinationen die besten Ideen.
Praxistipp: Design-Tools wie „Figma“ oder „Sketch“ ermöglichen es, Layouts flexibel auszuprobieren. Überraschende Ideen ergeben sich oft, wenn spontan mit Elementen gespielt wird.
5. Mach es zum Spielplatz – interaktive Elemente ohne Ende! 🎠
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Ein Kind möchte Dinge berühren, anklicken und entdecken. Eine Website, auf der ein Dinosaurier über den Bildschirm läuft oder Sterne beim Anklicken leuchten, würde sicher begeistern.
Was man daraus lernen kann: Interaktive Elemente beleben jede Website und wecken Neugier. Warum nicht Icons zum Hüpfen bringen, wenn man mit der Maus darüberfährt? Solche Details verwandeln eine Website in ein Erlebnis.
Praxistipp: Tools wie „LottieFiles“ bieten kleine Animationen, die in Websites eingebunden werden können, ohne die Ladezeiten zu erhöhen. Solche beweglichen Details lockern das Design auf und bringen Freude beim Erkunden. Aber Vorsicht: Solche Effekte können auch schnell überreizen und ermüden – deshalb immer mit Bedacht einsetzen.
6. Warum auf den Text achten? Bilder sagen mehr! 🖼️
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Ein Kind würde sich erst die Bilder anschauen und den Text vielleicht später lesen. Die Botschaft sollte schnell und emotional ankommen – dafür eignen sich Bilder oft besser als Worte.
Was man daraus lernen kann: Texte lassen sich auf das Wesentliche reduzieren, während Bilder die emotionale Botschaft tragen. Ein auffälliges Hero-Bild oder eine Infografik kann oft mehr vermitteln als ein Textblock und zieht den Blick sofort auf sich.
Praxistipp: Plattformen wie „Unsplash“ oder „Pexels“ bieten hochwertige Bilder, die Emotionen wecken. Bilder lassen sich mit kurzen, prägnanten Texten kombinieren, die die Botschaft direkt auf den Punkt bringen.
7. Groß denken – voller Bildschirm, volle Wirkung! 🖥️
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Ein Kind hat keine Geduld für winzige Bilder oder versteckte Texte. Alles sollte sofort auf den ersten Blick sichtbar sein.
Was man daraus lernen kann: Groß denken – vor allem bei Headlines und Call-to-Actions – zieht die Blicke an und macht neugierig. Große, markante Titel und Bilder sorgen für eine klare Wirkung.
Praxistipp: Mit White Space lässt sich die Aufmerksamkeit lenken, und verschiedene Layouts helfen, das Design klar und übersichtlich zu halten.
8. Lass die Fantasie verrückt spielen – ein Thema ist nie zu verrückt! 🦄
Was ein fünfjähriges Kind tun würde: Kinder denken grenzenlos. Ein Regenbogen-Einhorn-Theme für eine Website? Warum nicht? Die Fantasie kennt keine Grenzen und lässt sich voll entfalten.
Was man daraus lernen kann: Mutige, originelle Themen fallen auf und bleiben im Gedächtnis. Wer sich traut, ein ungewöhnliches Thema für die Website zu wählen, bleibt langfristig in Erinnerung.
Praxistipp: Einzigartige Illustrationen oder kreative Layouts fallen sofort auf. Eine solche Seite bleibt den Besuchenden sicher lange in Erinnerung.
Fazit: Der beste Design-Lehrer ist das innere Kind 👧
Die unvoreingenommene und kreative Sicht eines Kindes kann neue Perspektiven im Webdesign eröffnen. Wer den Mut hat, ohne strikte Regeln zu experimentieren, entdeckt oft die überraschendsten Designs. Daher: Mutig sein, bunt denken und das nächste Projekt als kleines Abenteuer gestalten.
Auf ins kreative Chaos – und viel Spaß dabei! 🌟
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