30. Oktober 2025

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Gefunden werden in der KI

Gefunden werden in der KI

Warum Ihre Inhalte heute wichtiger sind als je zuvor

Die Art, wie Men­schen im Inter­net nach Infor­ma­tio­nen suchen, hat sich ver­än­dert. Frü­her scrollte man durch eine Liste mit Tref­fern, klickte sich von Seite zu Seite und hoffte, irgendwo das Rich­tige zu fin­den. Heute öff­net sich oft ein Kas­ten, und die Ant­wort steht schon da – kurz, sach­lich, mit ein paar Quel­len dar­un­ter. Man sucht nicht mehr, man bekommt.

Das klingt bequem, ist aber mehr als nur ein tech­ni­scher Fort­schritt. Es ver­schiebt, wer über­haupt noch sicht­bar ist. Sys­teme wie Google-KI, Bing Copi­lot oder ChatGPT lesen Web­sei­ten, sor­tie­ren ihre Inhalte, fas­sen sie neu zusam­men und ent­schei­den, was in die­ser klei­nen Box steht. Diese Ent­schei­dung fällt auto­ma­tisch – aber sie basiert auf dem, was Sie schreiben.

Wenn Ihre Inhalte ver­ständ­lich, ehr­lich und gepflegt sind, wenn sie erklä­ren, statt zu wer­ben, dann kön­nen sie dort auf­tau­chen. Und das ist nicht Glück, son­dern schlicht das Ergeb­nis kla­rer Arbeit.

1. Warum KI-Antworten den Ton angeben

Wer heute etwas wis­sen will, bekommt oft die Ant­wort schon in den Such­ergeb­nis­sen ange­zeigt. Diese soge­nann­ten KI-Ant­wor­ten zie­hen Infor­ma­tio­nen aus vie­len Quel­len zusam­men. Die Maschine sucht nicht nach Schlag­wor­ten, son­dern nach Inhal­ten, die eine Frage nach­voll­zieh­bar beantworten.

Bei Google erschei­nen sie meist über den nor­ma­len Tref­fern, bei Bing im Copi­lot-Fens­ter, bei ChatGPT direkt im Gespräch. Sie ver­än­dern den Moment, in dem eine Ent­schei­dung ent­steht. Ein Kunde stellt eine Frage und sieht sofort, wel­che Ant­wor­ten ihm Ori­en­tie­rung geben. Wenn Ihre Seite dar­un­ter steht, wer­den Sie gefun­den. Wenn nicht, rut­schen Sie an den Rand der Wahrnehmung.

Das Erfreu­li­che ist: Die Maschine kann nur das ver­wen­den, was jemand geschrie­ben hat. Sie zitiert keine Phra­sen, son­dern Texte, die eine Frage wirk­lich beant­wor­ten. Wenn Sie klar sagen, was Sie tun und für wen, wenn Sie Ihre Spra­che ruhig hal­ten und Infor­ma­tio­nen lie­fern, denen man trauen kann, dann ent­steht genau die Art von Inhalt, die KI-Sys­teme suchen.

2. Wie Sie als Quelle in KI-Antworten landen

Texte, die KI ver­steht, sind die­sel­ben, die Men­schen gerne lesen. Sie sind logisch auf­ge­baut, über­sicht­lich und glaub­wür­dig. Eine gute Seite hat ein Thema, nicht zehn. Sie hat eine Über­schrift, die etwas sagt, und eine Ein­lei­tung, die den Leser abholt. Danach kommt die Ant­wort – ein­fach, nach­voll­zieh­bar, ohne Füllstoff.

Wenn Sie kon­krete Anga­ben machen kön­nen, tun Sie das. Zah­len, Zeit­räume, Abläufe – sol­che Dinge geben Ori­en­tie­rung. Und erzäh­len Sie ruhig kleine Aus­schnitte aus dem All­tag. Ein Satz wie „Eine War­tung dau­ert in der Regel etwa eine Stunde, die Anfahrt im Stadt­ge­biet ist im Preis ent­hal­ten“ erklärt mehr, als zehn Sätze über Zuverlässigkeit.

Ver­trauen ent­steht aus klei­nen, über­prüf­ba­ren Details. Eine Tele­fon­num­mer, die stimmt. Ein Foto, das wirk­lich Sie zeigt. Eine Team­seite, die aktu­ell ist. Eine Spra­che, die klingt, als käme sie von einem Men­schen, nicht aus einer Werbebroschüre.

Blei­ben Sie außer­dem kon­sis­tent. Ihr Fir­men­name, Ihre Adresse, Ihre Leis­tun­gen – alles sollte über­all gleich ste­hen, auf der Web­site, im Google-Pro­fil, bei Bing. Wenn drei Vari­an­ten im Umlauf sind, glaubt am Ende nie­mand eine davon.

Ich weiß, wovon ich rede. Als mein Geschäfts­part­ner gestor­ben ist, habe ich gemerkt, wie viele Spu­ren sol­che Ände­run­gen hin­ter­las­sen. Alte Tele­fon­num­mern, alte Texte, eine Zeile hier, ein Bild dort. Wochen spä­ter rief jemand an und fragte nach ihm. Das hat geses­sen. Seit­dem gehe ich regel­mä­ßig alles durch: Google-Pro­fil, Bing-Pro­fil, Web­site. Ich suche nach klei­nen Abwei­chun­gen und räume sie auf. Es dau­ert nicht lange, aber es hält alles zusammen.

3. Technik ohne Ballast

Wenn das Wort „Tech­nik“ fällt, schre­cken viele zurück. Dabei geht es gar nicht um Tech­nik, son­dern um Ord­nung. Eine Web­site ist wie eine Werk­statt. Wenn jedes Werk­zeug sei­nen Platz hat, arbei­tet es sich leichter.

Die Lade­zeit ist ein guter Anfang. Lang­same Sei­ten ver­lie­ren Besu­cher, und KI merkt das. Große Bil­der, zu viele Schrift­ar­ten, Videos, die auto­ma­tisch star­ten – all das macht eine Seite träge. Wenn Ihre Seite auf dem Handy geöff­net ist, bevor der Kaf­fee durch­ge­lau­fen ist, sind Sie auf der siche­ren Seite.

Dann die Struk­tur. Über­schrif­ten, Absätze, klare The­men. Maschi­nen lesen nicht linear, sie sprin­gen von Anker­punkt zu Anker­punkt. Eine Site­map – also eine Über­sicht über alle Sei­ten – hilft dabei. Ihr Sys­tem erzeugt sie meist auto­ma­tisch. Sie müs­sen nur prü­fen, ob sie vor­han­den und erreich­bar ist.

Wich­tig sind auch die soge­nann­ten Craw­ler – Pro­gramme, die Ihre Seite lesen und indi­zie­ren. Las­sen Sie sie hin­ein. Google, Bing, App­le­bot: das sind die Besu­cher, die Sie wol­len. Wenn sie blo­ckiert sind, blei­ben Sie unsichtbar.

Und schließ­lich die klei­nen Texte im Hin­ter­grund, die Meta­da­ten. Sie sind das, was Such­sys­teme zuerst sehen. Ein Satz wie „Hei­zungs­bau in Kas­sel – Pla­nung, Ein­bau, War­tung“ erklärt genug. Keine Kunst, kein Auf­wand. Nur Klarheit.

Tech­nik ist kein Feind. Sie ist das Werk­zeug, das still auf dem Tisch liegt. Wenn Sie es ab und zu in die Hand neh­men, läuft alles.

4. Was KI nicht mag

Es gibt Dinge, die Künst­li­che Intel­li­genz ein­fach nicht lei­den kann. Nicht, weil sie emp­find­lich wäre, son­dern weil sie aus Mus­tern lernt. Sie erkennt Unruhe, Wider­sprü­che, Über­trei­bung – und zieht sich lie­ber auf das zurück, was ver­läss­lich wirkt.

Sie mag keine Sei­ten, die in alle Rich­tun­gen gleich­zei­tig lau­fen. Texte, die in jedem zwei­ten Satz „wir sind füh­rend“ rufen oder so voll mit Schlag­wör­tern sind, dass man am Ende nicht mehr weiß, worum es eigent­lich ging. Wenn ein Satz klin­gen soll, als wäre er für eine Such­ma­schine geschrie­ben, dann war er wahr­schein­lich genau das – und KI erkennt das sofort.

Sie hat auch kein Ver­trauen in Inhalte, die alt aussehen.

  • Ein Foo­ter, der noch 2018 trägt.
  • Ein Bei­trag über „neue För­der­pro­gramme 2022“.
  • Eine Tele­fon­num­mer, die nicht mehr existiert.

All das sind für KI schwa­che Signale. Und wie Men­schen zieht sie es vor, auf aktu­elle, gepflegte Infor­ma­tio­nen zuzu­grei­fen.

KI mag keine PDFs, die irgendwo auf dem Ser­ver lie­gen. Sie kann sie zwar lesen, aber nicht rich­tig ver­ste­hen. Wenn wich­tige Inhalte in PDFs ver­steckt sind, blei­ben sie in den Ant­wor­ten außen vor. Schrei­ben Sie bes­ser auf Ihrer Web­site selbst, was wich­tig ist – dort, wo alle hinschauen.

Und dann gibt es da noch den Ton. KI erkennt Über­trei­bun­gen, sie merkt, wenn etwas geküns­telt wirkt. „Inno­va­tiv“, „maß­ge­schnei­dert“, „unver­gleich­lich“ – das klingt nach Wer­bung, nicht nach Wis­sen. Texte, die zu per­fekt wir­ken, sind für Maschi­nen schwe­rer ein­zu­ord­nen als sol­che, die ein­fach erklä­ren, wie etwas funktioniert.

Was KI dage­gen schätzt, ist Ruhe. Ein kla­rer Auf­bau, sau­bere Sätze, Infor­ma­tio­nen, die Sinn erge­ben. Sie bevor­zugt Sei­ten, die in sich stim­mig sind, deren Inhalte zuein­an­der pas­sen und deren Spra­che sich ehr­lich anfühlt. Wenn Sie auf Ihrer Seite das erzäh­len, was Sie wirk­lich tun – und nicht das, was Sie glau­ben, dass man von Ihnen hören will –, erkennt KI das.

Man kann sagen: KI liest zwi­schen den Zei­len. Sie mag Inhalte, die spre­chen. Sie ver­traut den Sei­ten, die ehr­lich sind und sie mei­det, was “nach Auf­ge­regt­heit” klingt.

5. Sichtbar in ChatGPT

ChatGPT ist kein Ora­kel. Es ist ein Sys­tem, das Texte sam­melt, prüft und zusam­men­führt. Wenn jemand eine Frage stellt, durch­sucht es das Netz, zieht Infor­ma­tio­nen aus meh­re­ren Sei­ten und baut dar­aus eine Ant­wort. Unter die­ser Ant­wort ste­hen Quel­len. Drei, manch­mal fünf. Dort könn­ten Sie stehen.

Das funk­tio­niert nicht durch Zufall. Es funk­tio­niert, weil Ihre Seite les­bar ist. Wenn Sie ruhig, klar und ohne Über­trei­bung beschrei­ben, was Sie tun, erfüllt Ihre Seite alles, was KI braucht.

Blei­ben Sie dabei, wenn sich etwas ändert. Strei­chen Sie alte Jah­res­zah­len, löschen Sie längst über­holte Aktio­nen, erset­zen Sie Fotos, die ihre beste Zeit hin­ter sich haben. Schrei­ben Sie, wie Sie spre­chen, und las­sen Sie das Pathos weg. Es geht nicht darum, zu beein­dru­cken, son­dern ver­stan­den zu werden.

Ein kleiner Tipp

Bevor Sie etwas über­ar­bei­ten, lohnt sich ein schnel­ler Blick, wo Ihre Daten über­all ste­hen. Suchen Sie Ihren Fir­men­na­men bei Google in Anfüh­rungs­zei­chen: „Lock­ruf Kas­sel“. Ergän­zen Sie alte Tele­fon­num­mern oder Adres­sen, um alte Ein­träge zu fin­den. Wenn Sie gezielt wis­sen wol­len, ob Sie in einem bestimm­ten Por­tal auf­tau­chen, hilft der Zusatz site: – also site:gelbeseiten.de "Lockruf".

Ein­mal im Quar­tal genügt. Danach wis­sen Sie, wo Ihre Anga­ben stim­men – und wo Sie sie bes­ser anpassen.

6. Messen, bewerten, nachschärfen

Sicht­bar­keit ent­steht lang­sam. Sie kön­nen sie nicht in einer Zahl able­sen, aber Sie mer­ken, wenn sie wächst. Viel­leicht kom­men mehr Anfra­gen. Viel­leicht schreibt jemand, er habe Sie „über ChatGPT gefun­den“. Viel­leicht rufen Men­schen an, die schon genau wis­sen, was Sie tun.

Das sind die bes­ten Indikatoren.

Wenn Sie es genauer wis­sen wol­len, hilft ein kur­zer Blick in die Google Search Con­sole. Sie zeigt, wel­che Sei­ten Klicks bekom­men, über wel­che Begriffe Men­schen auf Sie sto­ßen und ob sich etwas ver­än­dert. Wenn eine Seite bes­ser läuft als vor­her, hat sie offen­bar etwas getrof­fen, das gefragt ist. Dann lohnt es sich, sie aktu­ell zu hal­ten. Und wenn Sie mer­ken, dass eine Seite lange still­steht, lesen Sie sie noch ein­mal mit Abstand. Was fehlt. Was kann kla­rer wer­den. Kleine Ände­run­gen wir­ken oft stär­ker als große Kampagnen.

Rou­tine ist das Geheim­nis. Drei Monate, eine Runde: prü­fen, pfle­gen, beob­ach­ten. Und dann wie­der von vorne.

7. Häufige Fragen

Wie komme ich in KI-Ant­wor­ten vor?
Indem Sie die Fra­gen beant­wor­ten, die Ihre Kun­den wirk­lich stel­len – eine pro Seite, klar und nachvollziehbar.

Brau­che ich spe­zi­el­les KI-Markup?
Nein. Gute Inhalte und eine ver­ständ­li­che Struk­tur reichen.

Wie oft sollte ich Inhalte anpas­sen?
Regel­mä­ßig, aber ent­spannt. Ein­mal im Monat reicht völlig.

Woran merke ich, dass es funk­tio­niert?
An der Art der Anfra­gen. Men­schen schrei­ben anders, wenn sie über KI kommen.

Was mache ich bei fal­schen Ein­trä­gen im Netz?
Suchen, kor­ri­gie­ren, fer­tig. Ein­mal im Quar­tal prüfen.

Ersetzt KI die klas­si­sche Suche?
Nicht voll­stän­dig, aber sie ver­än­dert den Anfang. Immer mehr Men­schen begin­nen mit einer Ant­wort statt mit einer Liste.

Sicht­bar­keit in der KI ist kein neues Mar­ke­ting­ge­biet, son­dern schlicht eine Fort­set­zung guter Kom­mu­ni­ka­tion.
Wenn Sie Ihre Inhalte regel­mä­ßig pfle­gen, klar schrei­ben und zei­gen, dass hin­ter Ihrer Seite echte Men­schen ste­hen, dann wer­den Sie gefun­den – von denen, die nach Ant­wor­ten suchen, und von den Sys­te­men, die sie liefern.

Alles andere ist Beiwerk.

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