4 typische WordPress-Fehler und wie man sie beheben kann

Bei dem Content-Management System WordPress handelt es sich um eine relativ stabile Plattform, und dies ist wahrscheinlich mit einer der Gründe, warum es mit über 62% den CMS-Markt komplett dominiert! Aber keine Plattform ist perfekt. Und doch lieben wir WordPress und die tägliche Arbeit damit!

Doch es ist fast unvermeidlich, dass man eines Tages auf ein Problem stößt.
Deshalb kann es helfen, sich der häufigsten WordPress-Probleme bewusst zu sein und zu wissen, wie man diese beheben kann.

Also los geht ’s: Schauen wir uns einmal die Hauptursachen von WordPress-Fehlern und die typischsten Probleme, und wie man sie beheben kann, an.

Inhaltsverzeichnis

Was verursacht eigentlich Fehler in WordPress?

In den meisten Fällen kann man die Ursachen von WordPress-Fehlern in zwei Haupkategorien aufschlüsseln:

Serverseitige Probleme:
Ein guter Hosting-Anbieter stellt sicher, dass der Server Ihrer Website immer in Topform läuft, um Ausfallzeiten und Fehler am Ende zu minimieren.
Wenn es um serverseitige Probleme geht, gibt es oft wenig, was Sie tun können, es sei denn, Sie haben Zugriff auf Ihre Servereinstellungen und können diese ggfs. ändern. Aber das ist nicht immer der Fall – vor allem dann nicht, wenn Sie Ihre Webseite auf einer Shared Hosting Umgebung hosten.

Wenn Sie einen „anständigen WordPress-Hosting-Anbieter“ wählen, sollte Ihr Server Ihnen keine Kopfschmerzen bereiten.

Nach unserer Erfahrung, wenn wir auf WordPress-Probleme stoßen, ist eigentlich öfter menschliches Versagen der Grund, als der Server. Ausnahmen bestätigen auch hier immer die Regel. Deswegen kommen wir auch gleich zu den eher menschlich gemachten Problemen:

Schlechte WordPress-Wartung:
Wenn Sie WordPress nicht aktualisieren und zeitnah auf dem neusten technischen Stand halten, dann betteln Sie eigentlich förmlich darum, dass Probleme auftreten.

Angenommen, Sie vergessen, den WordPress-Kern oder Ihre Plugins für eine Weile zu aktualisieren. Die Software veraltet und somit wir Ihre Website anfälliger für Angriffe aufgrund dieser veralteter Software. Ebenso gibt es unzählige andere Fehler, die jeder machen kann, wie das Löschen einer wichtigen Datei aus dem Back-End oder das Hinzufügen von Code, der die Website zum Absturz bringt.

Mit der richtigen WordPress Wartung sollte Ihre Website reibungslos laufen, aber wir alle wissen, dass manchmal Updates oder ähnliches in die Hose gehen. Und dann ist es natürlich gut, einen Backup-Plan an der Hand zu haben.

So, dass war eine kurze Einführung zu dem Thema. Kommen wir jetzt zu den 4 typischen WordPress-Fehlern und wie man sie beheben kann.

Natürlich gibt es noch viele weitere Probleme, auf die man stoßen kann – aber wir wollen uns hier jedoch nur auf die Probleme konzentrieren, die nur in WordPress heimisch sind. Zu wissen, was die Probleme verursacht und wie sie behoben werden, wird Ihnen vielleicht helfen und möglicherweise auch etwas anspornen, das Thema WordPress-Pflege nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

„The white screen of death“ aka. „Komplett weißer Bildschirm“

Der „Weiße Bildschirm des Todes“. Dieser Fehler erhält seinen Namen, denn wenn der „WSoD“ angezeigt wird: Sie sehen nur einen leeren Bildschirm ohne Fehlermeldungen jeglicher Art. Dies kann sich auf das Front-End Ihrer Website, Ihren Admin-Bereich oder beides auswirken.

Wenn der Fehler nur auf Ihrem Front-End auftaucht, sind die Chancen sehr groß, dass es sich auf ein Problem mit einem Ihrer Plugins oder Ihrem aktuell verwendeten Theme zurückzuführen lässt.
Melden Sie sich in Ihrem WordPress-Dashboard an und arbeiten Sie sich durch Ihre aktiven Plugins. Deaktivieren Sie jedes Plugin nacheinander, und testen Sie dann, ob der Fehler verschwunden ist.

Ihr Ziel dabei ist es, das eine Plugin zu finden, welches diesen Fehler ggfs. verursacht. Ja, wir wissen – das kann eine langatmige und auch langweilige Arbeit sein – vielleicht ein guter Zeitpunkt um mal drüber nachzudenken, ob man alle verwendeten Plugins auch wirklich benötigt. 😉

Wenn der Fehler dadurch nicht behoben wird, versuchen Sie, zu einem der Standardthemen von WordPress zu wechseln.

Auf der anderen Seite, wenn Sie keinen Zugriff auf das WordPress Dashboard haben, müssen Sie Plugins und Themen manuell deaktivieren.

Wie geht das?

Sie können dies mit mit einem FTP-Client wie z.B. FileZilla tun.
Verbinden Sie sich über FTP mit Ihrer Website (die Zugangsdaten finden sie oft in der Administrationsoberfläche Ihres Hosting Accounts) und dann navigieren Sie zum Verzeichnis /wp-content/plugins. Dort finden Sie mehrere Ordner, einen für jedes Plugin Ihrer Website. Das Umbenennen eines Plugin-Ordners, zum Beispiel durch anhängen eines Unterstriches an den Ordnernamen, wird das Plugin automatisch in WordPress deaktivieren. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Ordner, und wählen Sie die Option „Umbenennen“ aus.

Nachdem Sie jedes Verzeichnis umbenannt haben, überprüfen Sie, ob der WSoD verschwunden ist. Wenn dies der Fall ist und der WsoD verschwunden ist, dann wissen Sie, dass Sie das letzte Plugin ersetzen müssen, das Sie umbenannt haben.
Denken Sie daran, die Ordner wieder auf ihre ursprünglichen Namen zu wechseln, wenn Sie fertig sind. Andernfalls kann WordPress sie nicht erkennen.

Tipp: Bevor sie starten können SIe auch einmal den kompletten /wp-content/plugins Ordner kurz umbenennen um kurz zu testen ob ein Plugin überhaupt der Übeltäter ist. Einfach z.B. in /wp-content/plugins_ umbennen und testen. Wenn der WsoD verschwunden ist, arbeiten Sie sich Plugin für Plugin wie eben beschrieben durch.

Der Prozess funktioniert genauso für die Deaktivierung Ihres aktuell verwendeten WordPress-Themes. Nur diesmal müssen mit dem FTP Programm zu wp-content/themes wechseln. Wenn Sie den Namen des Ordners Ihres aktiven Themas ändern, wechselt WordPress stattdessen zu einem der Standardthemes.

Bitte beachten: Denken Sie immer daran, dass die Deaktivierung Ihres aktiven Themas oder eines Plugins die Funktionalität Ihrer Website natürlich stark beeinträchtigt. Sobald Sie den WSoD behoben haben, müssen Sie wahrscheinlich noch ein bisschen Arbeit leisten, damit Ihre Website wieder genauso funktioniert, wie sie es zuvor getan hat.

Wenn das alles nichts gebracht hat, dann sollten Sie es mit einer Erhöhung Ihrer WordPress-Speicherlimits versuchen. Kommen wir also dazu:

Die berühmten Worte „Interner Serverfehler“

Glücklicherweise gibt Ihnen der „Interne Serverfehler“ im Gegensatz zum WSoD, ein wenig mehr Informationen, um dem Fehler auf die Schliche zu kommen.

Der interne Server-Fehler wird in der Regel durch einen der nachfolgenen drei Gründe verursacht:

  1. Probleme mit Plugins und/oder Themen
  2. Ein zu niedriges PHP-Speicherlimit, das Ihre Website daran hindert, Skripte auszuführen
  3. Eine beschädigte .htaccess-Datei

Da wir ja eben ausführlich darauf eingegangen sind, wie Sie nach Plugins oder Themes als Ursachen des Fehlers suchen, lassen Sie uns jetzt die anderen beiden potenziellen Ursachen zu behandeln.

Wie erhöhe ich das Memory Limit in WordPress?

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie das Memory Limit erhöhen können. Der einfachste Ansatz ist, über FTP auf den Stammordner Ihrer Website zuzugreifen und nach der Datei wp-config.php zu suchen. Öffnen Sie diese Datei mit einem Texteditor, und fügen Sie die folgenden Codezeilen ein. Am besten direkt nach dem öffnenden <?php 

define('WP_MEMORY_LIMIT', '128M');

In den meisten Fällen sollten 128 MB mehr als genug sein, um speicherbezogene Fehler zu vermeiden. Sie können natürlich auch einen höheren Wert eingeben, je nachdem was Ihr Hoster zulässt. Speichern Sie die Änderungen in wp-config.php ab, laden Sie diese neu hoch und überprüfen Sie, ob der Fehler behoben ist.

Die htaccess Datei zurücksetzen

Ist er nicht? Dann werfen wir einen Blick auf die .htaccess-Datei Ihrer Website. Diese Datei enthält Anweisungen, wie Ihre Website mit ihrem Server interagiert. Sie finden es im selben Verzeichnis wie die wp-config.php.

Wenn es darum geht, Ihre .htaccess-Datei zu bearbeiten, müssen Sie äußerst vorsichtig sein. Eine falsche Konfiguration kann Ihre Website zum Absturz bringen! Ändern Sie nichts, wenn Sie nicht sicher sind, was es tut. Und wenn Sie doch so mutig sein wollen, dann fertigen Sie wenigstens vorher ein Backup der Original-Datei an um diese bei Bedarf wieder hoch zu laden.

„Resetten“ Sie nun Ihre htaccess Datei und laden die Original Konfiguration auf Ihren Server. Überprüfen Sie dann, ob der interne Serverfehler behoben ist. Wenn dies nicht der Fall ist, wenden Sie sich am besten an Ihren Hostinganbieter, um festzustellen, ob es sich um ein serverseitiges Problem handelt.

Fehler beim Herstellen einer Datenbankverbindung

Jede WordPress-Website verwendet eine einzigartige Datenbank, um alle ihre Informationen zu speichern. Wenn jemand versucht, auf Ihre Website zuzugreifen, stellt er eine Verbindung mit der Datenbank her, um alle Informationen abzurufen, die er benötigt. Wenn aus irgendeinem Grund keine Verbindung mit der Datenbank hergestellt werden kann, wird dieser Fehler angezeigt.
In den meisten Fällen tritt das Problem „Fehler beim Einrichten einer Datenbankverbindung“ aus einem der folgenden Gründe auf:

  1. WordPress versucht, die falschen Anmeldeinformationen für Ihre Datenbank zu verwenden.
  2. Es liegen Probleme mit dem Datenbankserver vor.
  3. Die Datenbank ist beschädigt.

Die erste Ursache ist eher selten, es sei denn, Sie haben Änderungen an Ihrer wp-config.php-Datei vorgenommen, wo eben genau diese Informationen zur Anmeldung an der Datenbank gespeichert sind.

Ebenso sind Probleme mit dem Datenbankserver eigentlich nicht so häufig, es sei denn, Sie verwenden einen ziemlich unzuverlässigen Webhoster. Allerdings kann es auch bei den besten Hostern mal zu einem Ausfall kommen. Überprüfen Sie dazu einfach die von Ihrem Webhoster bereitgestellten Statusseiten.

Das bringt uns zu der dritten potenziellen Fehleroption, nämlich, das Ihre Datenbank beschädigt ist. Eher untypisch, aber es kann ohne eigenes Verschulden geschehen. Manchmal reicht es schon aus, die Webseite zu aktualisieren, was zu einer beschädigten Datenbank führen kann!

Doch keine Panik! Die gute Nachricht ist, dass WordPress Funktionen enthält, die es Ihnen ermöglichen, beschädigte Datenbanktabellen zu reparieren.

Um diese Funktionen zu verwenden, müssen Sie die Funktion über wp-config.php Datei zuerst „aktivieren“: Greifen Sie mit FTP auf Ihre wp-config.php-Datei auf Ihrem Server zu. und fügen Sie die folgende Codezeile, fast ganz am Ende der Datei, direkt über die Zeile „if ( !defined(‚ABSPATH‘) )
define(‚ABSPATH‘, dirname(__FILE__) . ‚/‘);“ hinzu:

define ('WP_ALLOW_REPAIR', true);

Nachdem Sie die Änderungen in Ihrer wp-config.php Datei gespeichert haben, geben Sie Ihre Domain in Ihren Browser ein und fügen

/wp-admin/maint/repair.php

am Ende hinzu, also z.B. https://IhreWebseite.de/wp-admin/maint/repair.php

Jetzt wird WordPress fragen, ob Sie Ihre Datenbank reparieren möchten. Klicken Sie auf die Schaltfläche „Datenbank reparieren“, um dies zu bestätigen. Der Prozess sollte nicht lange dauern, hängt jedoch von der Größe der Datenbank ab. Sobald die Reparatur abgeschlossen ist, versuchen Sie, erneut auf Ihre Website zuzugreifen. Der Fehler sollte behoben sein.

Denken Sie daran, diese Codezeile zu entfernen, die Sie zuvor zu wp-config.php hinzugefügt haben. Auf diese Weise können andere Personen die Datenbankreparaturfunktion nicht ohne Ihre Erlaubnis ausführen.

Und damit kommen wir auch schon zum nächsten typischen WordPress Fehler:

WordPress befindet sich im Wartungsmodus

Jedesmal wenn Sie Ihre Website aktualisieren, schaltet sich WordPress automatisch in den Wartungsmodus, während der Aktualisierungsprozess im Gange ist. In der Regel werden Sie dies nicht einmal bemerken, weil es nur Sekunden dauert, bis WordPress seine Updates abgeschlossen hat.

Wenn jedoch während des Prozesses etwas schief geht, kann Ihre Website im Wartungsmodus stecken bleiben. Um dies zu beheben, müssen Sie nur via FTP einen kurzen Blick in Ihren WordPress-Root-Ordner werfen und dort finden Sie eine Datei namens .maintenance.

WordPress generiert diese Datei automatisch jedes Mal, wenn sie in den Wartungsmodus wechseln muss. Um Ihre Website aus dem Wartungsmodus zu befreien, müssen Sie nur die .maintenance-Datei löschen. Und das war es auch schon – alles sollte wieder normal sein!

Abschließende Anmerkung zu WordPress-Problemen

Wenn Sie nach einem 100% fehlerfreien CM-System suchen, werden Sie zwangsläufig enttäuscht sein.

Das Ausführen und Entwickeln von Websites bedeutet, dass Sie auf Fehler stoßen, egal welche Plattform Sie nutzen. Glücklicherweise ist WordPress in der Regel stabil und sicher, wenn es ordnungsgemäß gepflegt wird. Das wissen wir aus eigener jahrelanger Erfahrung.

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