5. November 2024

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Vergiss alles, was du über Webdesign weißt – und mach’s wie ein fünfjähriges Kind

Fan­gen wir mal mit einem etwas unge­wöhn­li­chem Gespräch zwi­schen einem Fir­men­chef und einem fünf­jäh­ri­gem Kind an:

Fir­men­chef: „Also, … äh, wie heißt du noch­mal? Thors­ten? Tho­mas? Jeden­falls … du bist hier, weil wir unsere Web­site kom­plett neu gestal­ten wol­len. Die alte ist – naja, lang­wei­lig.“
Fünf­jäh­ri­ges Kind: „Okay! Die mach ich super bunt! Mit vii­iel Rot und Blau und Glit­zer. Und rie­si­gen Knöp­fen, die alle direkt drü­cken wollen!“

Fir­men­chef (etwas irri­tiert): „Ähm, Glit­zer? Und große Knöpfe? Naja … das hört sich … inter­es­sant an. Aber … wir brau­chen auch etwas Pro­fes­sio­nel­les. Etwas, das die Leute beein­druckt.“
Fünf­jäh­ri­ges Kind: „Ja, und des­halb muss der Drück-mich-Knopf auch rich­tig, rich­tig groß sein! Der soll rich­tig strah­len und hüp­fen, damit alle sofort kli­cken! Sonst macht das ja kei­nen Spaß!“

Fir­men­chef (nach­denk­lich): „Hm. Große Knöpfe, die hüp­fen. Das ist … inno­va­tiv? Viel­leicht. Aber was ist mit den Far­ben? Die müs­sen doch har­mo­nisch sein. Wis­sen Sie, Cor­po­rate Iden­tity und so …“
Fünf­jäh­ri­ges Kind: „Quatsch! Har­mo­nie ist doch lang­wei­lig! Die Far­ben sol­len knal­len, damit alle sagen: ‚Wow, was für eine coole Seite!‘“ – „Ich könnte auch ein paar Dino­sau­rier ein­bauen, die über den Bild­schirm ren­nen. Und Sterne, die leuch­ten, wenn man sie berührt!“

Fir­men­chef (lang­sam amü­siert): „Dino­sau­rier und Sterne, die leuch­ten. Hm. Weißt du was, Maxine? Du bringst mich auf Ideen. Viel­leicht ist unser Pro­blem wirk­lich, dass wir zu lange über alles nach­den­ken. Statt­des­sen soll­ten wir ein­fach mal … mutig sein.“
Fünf­jäh­ri­ges Kind: „Genau! Mutig sein und Far­ben, die Spaß machen! Und Bil­der statt Text – kei­ner mag lesen, ist doch lang­wei­lig! Und alles muss sooo groß sein, dass es rich­tig Spaß macht!“

Fir­men­chef (lachend): „Weißt du, viel­leicht soll­ten wir uns wirk­lich ein biss­chen mehr wie du ver­hal­ten und weni­ger wie … naja, Erwach­sene. Los geht’s, Tho­mas! Zeig mir, wie man eine Web­site macht, die die Welt noch nicht gese­hen hat!“

Web­de­sign fühlt sich oft wie eine Wis­sen­schaft an: Es gibt tau­send Regeln, wel­che Far­ben zusam­men­pas­sen, wo But­tons zu sein haben, wie der Text sich ein­zu­fü­gen hat. Aber was wäre, wenn man ein­fach mal alle Regeln über Bord wirft und sich ans Desi­gnen macht, als wäre man fünf Jahre alt? Ohne die Angst, etwas „falsch“ zu machen – nur vol­ler Neu­gier und Aben­teu­er­lust. Klingt das nach Chaos? Ja, viel­leicht. Aber es klingt auch nach einer fri­schen, auf­re­gen­den Her­an­ge­hens­weise! Und was muss man dafür so machen? Schauen wir es uns mal an …

1. Mach es bunt – und zwar richtig bunt! 🌈

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Mit einem gan­zen Hau­fen bun­ter Stifte würde ein Kind nicht lange nach­den­ken, son­dern direkt los­le­gen. Ein biss­chen Rot hier, ein knal­li­ges Blau da, viel­leicht noch ein Hauch von Glit­zer – Haupt­sa­che, es leuch­tet und fällt auf!

Was man dar­aus ler­nen kann: Far­ben haben die Fähig­keit, Men­schen emo­tio­nal zu berüh­ren. Ein knal­li­ges Pink ist viel­leicht unty­pisch für eine Finanz­seite, aber es wird Auf­merk­sam­keit erre­gen. Es lohnt sich, auch mal etwas zu wagen und mit inten­si­ven Far­ben zu expe­ri­men­tie­ren, die Leben­dig­keit aus­strah­len und im Gedächt­nis bleiben.

Pra­xis­tipp: Tools wie „Adobe Color“ oder „Coo­lors“ sind wie eine Box vol­ler Wachs­mal­stifte – sie bie­ten unge­wöhn­li­che, fri­sche Farb­kom­bi­na­tio­nen. Hier las­sen sich Akzente set­zen und Far­ben fin­den, die wirk­lich sprechen.


2. Große Buttons – je größer, desto besser! 👆

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Ein Kind möchte, dass Dinge auf­fal­len, und macht sie groß und bunt. Ein „Drück mich!“-Knopf würde wahr­schein­lich leuch­ten wie ein rie­si­ger Kaugummiautomat.

Was man dar­aus ler­nen kann: Auf­fäl­lige, große But­tons zie­hen förm­lich die Auf­merk­sam­keit auf sich. Stu­dien zei­gen, dass Men­schen viel eher kli­cken, wenn ein But­ton pro­mi­nent und leicht zugäng­lich ist. But­tons kön­nen so ins Ram­pen­licht gestellt wer­den, dass sie gera­dezu „geklickt wer­den wol­len“. Mit einem sanf­ten Pul­sie­ren oder Farb­wech­sel beim Über­fah­ren ent­steht eine leben­dige Wirkung.

Pra­xis­tipp: Die Größe von But­tons lässt sich tes­ten. Oft gilt: Wenn sie fast zu groß erschei­nen, sind sie wahr­schein­lich genau rich­tig! Ein „Drück mich“-Button kann beim Hover sogar glit­zern oder pul­sie­ren – Ani­ma­tio­nen wie diese stei­gern bei der rich­ti­gen Ziel­gruppe die Klickfreude.


3. Weg mit der Perfektion – Willkommen, Kritzeleien! ✍️

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Ein Kind malt nicht per­fekt, son­dern mit Lei­den­schaft. Wenn Linien schief sind oder Far­ben über den Rand gehen, kann das Teil des Designs sein und ihm Charme und Ein­zig­ar­tig­keit verleihen.

Was man dar­aus ler­nen kann: Per­fek­tion kann schnell kühl und distan­ziert wir­ken. Ein paar hand­ge­zeich­nete Ele­mente, skiz­zen­hafte Linien oder kleine Krit­ze­leien geben einem Design eine warme, mensch­li­che Note und machen es einzigartig.

Pra­xis­tipp: Hand­ge­zeich­nete Icons oder kleine Illus­tra­tio­nen ver­lei­hen Per­sön­lich­keit. Tools wie „Pro­create“ oder „Adobe Fresco“ bie­ten Tex­tu­ren, die aus­se­hen, als kämen sie direkt aus dem Skizzenbuch.


4. Erstmal alles ausprobieren – und dann sehen, was cool aussieht 🔄

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Kin­der den­ken nicht dar­über nach, was „funk­tio­niert“. Sie schie­ben Dinge herum, pro­bie­ren Far­ben aus und fan­gen immer wie­der von vorne an, bis das Bild passt.

Was man dar­aus ler­nen kann: Im Web­de­sign ist das „Try-and-Error“-Prinzip oft effek­ti­ver als fest­ge­fah­rene Regeln. Es lohnt sich, For­men, Far­ben und Typo­gra­fien zu mischen und fle­xi­bel zu blei­ben – oft ent­ste­hen durch spon­tane Kom­bi­na­tio­nen die bes­ten Ideen.

Pra­xis­tipp: Design-Tools wie „Figma“ oder „Sketch“ ermög­li­chen es, Lay­outs fle­xi­bel aus­zu­pro­bie­ren. Über­ra­schende Ideen erge­ben sich oft, wenn spon­tan mit Ele­men­ten gespielt wird.


5. Mach es zum Spielplatz – interaktive Elemente ohne Ende! 🎠

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Ein Kind möchte Dinge berüh­ren, ankli­cken und ent­de­cken. Eine Web­site, auf der ein Dino­sau­rier über den Bild­schirm läuft oder Sterne beim Ankli­cken leuch­ten, würde sicher begeistern.

Was man dar­aus ler­nen kann: Inter­ak­tive Ele­mente bele­ben jede Web­site und wecken Neu­gier. Warum nicht Icons zum Hüp­fen brin­gen, wenn man mit der Maus dar­über­fährt? Sol­che Details ver­wan­deln eine Web­site in ein Erlebnis.

Pra­xis­tipp: Tools wie „Lot­tie­Files“ bie­ten kleine Ani­ma­tio­nen, die in Web­sites ein­ge­bun­den wer­den kön­nen, ohne die Lade­zei­ten zu erhö­hen. Sol­che beweg­li­chen Details lockern das Design auf und brin­gen Freude beim Erkun­den. Aber Vor­sicht: Sol­che Effekte kön­nen auch schnell über­rei­zen und ermü­den – des­halb immer mit Bedacht einsetzen. 


6. Warum auf den Text achten? Bilder sagen mehr! 🖼️

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Ein Kind würde sich erst die Bil­der anschauen und den Text viel­leicht spä­ter lesen. Die Bot­schaft sollte schnell und emo­tio­nal ankom­men – dafür eig­nen sich Bil­der oft bes­ser als Worte.

Was man dar­aus ler­nen kann: Texte las­sen sich auf das Wesent­li­che redu­zie­ren, wäh­rend Bil­der die emo­tio­nale Bot­schaft tra­gen. Ein auf­fäl­li­ges Hero-Bild oder eine Info­gra­fik kann oft mehr ver­mit­teln als ein Text­block und zieht den Blick sofort auf sich.

Pra­xis­tipp: Platt­for­men wie „Uns­plash“ oder „Pexels“ bie­ten hoch­wer­tige Bil­der, die Emo­tio­nen wecken. Bil­der las­sen sich mit kur­zen, prä­gnan­ten Tex­ten kom­bi­nie­ren, die die Bot­schaft direkt auf den Punkt bringen.


7. Groß denken – voller Bildschirm, volle Wirkung! 🖥️

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Ein Kind hat keine Geduld für win­zige Bil­der oder ver­steckte Texte. Alles sollte sofort auf den ers­ten Blick sicht­bar sein.

Was man dar­aus ler­nen kann: Groß den­ken – vor allem bei Head­lines und Call-to-Actions – zieht die Bli­cke an und macht neu­gie­rig. Große, mar­kante Titel und Bil­der sor­gen für eine klare Wirkung.

Pra­xis­tipp: Mit White Space lässt sich die Auf­merk­sam­keit len­ken, und ver­schie­dene Lay­outs hel­fen, das Design klar und über­sicht­lich zu halten.


8. Lass die Fantasie verrückt spielen – ein Thema ist nie zu verrückt! 🦄

Was ein fünf­jäh­ri­ges Kind tun würde: Kin­der den­ken gren­zen­los. Ein Regen­bo­gen-Ein­horn-Theme für eine Web­site? Warum nicht? Die Fan­ta­sie kennt keine Gren­zen und lässt sich voll entfalten.

Was man dar­aus ler­nen kann: Mutige, ori­gi­nelle The­men fal­len auf und blei­ben im Gedächt­nis. Wer sich traut, ein unge­wöhn­li­ches Thema für die Web­site zu wäh­len, bleibt lang­fris­tig in Erinnerung.

Pra­xis­tipp: Ein­zig­ar­tige Illus­tra­tio­nen oder krea­tive Lay­outs fal­len sofort auf. Eine sol­che Seite bleibt den Besu­chen­den sicher lange in Erinnerung.


Fazit: Der beste Design-Lehrer ist das innere Kind 👧

Die unvor­ein­ge­nom­mene und krea­tive Sicht eines Kin­des kann neue Per­spek­ti­ven im Web­de­sign eröff­nen. Wer den Mut hat, ohne strikte Regeln zu expe­ri­men­tie­ren, ent­deckt oft die über­ra­schends­ten Designs. Daher: Mutig sein, bunt den­ken und das nächste Pro­jekt als klei­nes Aben­teuer gestalten.

Auf ins krea­tive Chaos – und viel Spaß dabei! 🌟

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